Französische Trial-Action in brasilianischer Favela
-
Von johnanz
am 20.04.2012 um 12:02 Uhr |
304 Aufrufe
Der Trial-Fahrer Julien Dupont aus Frankreich entdeckte bei einem dreitägigen Trip auf seiner 300ccm Maschine durch die Vidigal Favela in Rio de Janeiro eine neue urbane Herausforderung für sich.
Der 32-Jährige begeisterte beim ersten Zweirad-Abenteuer dieser Art die Anwohner mit unglaublichen Tricks über den Dächern, Mauern und engen Gassen des berüchtigten Stadtviertels.
Der Trial-Fahrer Julien Dupont aus Frankreich entdeckte bei einem dreitägigen Trip auf seiner 300ccm Maschine durch die Vidigal Favela in Rio de Janeiro eine neue urbane Herausforderung für sich. Der 32-Jährige begeisterte beim ersten Zweirad-Abenteuer dieser Art die Anwohner mit unglaublichen Tricks über den Dächern, Mauern und engen Gassen des berüchtigten Stadtviertels.
VIDIGAL (Brasilien) – Auf 530 Metern Höhe gelegen, galt Vidigal lange Zeit als Wohngegend mit dem besten Panorama in ganz Rio. Doch schon seit vielen Jahrzehnten ist dieser Ausblick einigen wenigen Drogenbaronen vorbehalten, während viele der 13.000 Bewohner des Viertels in Armut und Elend leben müssen. Seit Ende 2011 hat sich diese Situation jedoch durch den verstärkten Einsatz der Militärpolizei gegen die Drogenkartelle merklich verbessert. Ziel des Einsatzes ist es, den Kartellen die Kontrolle über die Favelas zu entreißen und sie wieder dem Staat zu übertragen.
Seitdem das Viertel wieder sicherer geworden ist, wagen sich mehr und mehr Touristen nach Vidigal im Westen der Stadt – so auch Freestyle Trial Fahrer Julien Dupont! Der Franzose, bekannt für seine urbanen Sessions in Großstädten auf der ganzen Welt, gibt zu, dass er schon lange davon träumt, einmal ein typisches Favela Terrain zu fahren. Bisher hatte er die Idee aufgrund von Sicherheitsbedenken jedoch stets wieder verworfen. „Jeder, dem ich zuhause von meinem Plan erzählte, hielt mich für verrückt und den Trip in eine Favela für viel zu gefährlich. Jetzt, wo ich hier bin, kann ich sagen: Es ist überhaupt nicht gefährlich. Die Menschen hier sind sehr freundlich und es herrscht eine entspannte Atmosphäre“, erklärt der 32-jährige gebürtige Lyoner und ergänzt: „Dies hier ist ein unglaublicher Spot für meine Art des Trial-Fahrens. Stufen, Mauern, Dächer, Drops und Stepup Jumps wo Du auch hinschaust. Es ist wie ein riesiger Spielplatz.“
Der dreitägige Trip hinterließ sowohl bei Dupont als auch bei den Favela-Bewohnern einen bleibenden Eindruck. „Ich bin sehr glücklich, weil wir nun wieder Leute wie Julien hier in Vidigal
begrüssen können“, freut sich Gemeinderat William Santos, der unter den Bewohnern wegen seines Teilzeit-Jobs im Theater als Shakespeare bekannt ist. „Ich habe ihn fahren gesehen. Für
mich ist das, was er mit seiner Maschine macht, kein Sport, sondern wahre Kunst.